In Deutschland wird die Trinkwasserqualität als oberste Instanz vom Umwelt-Bundesamt überwacht. Alle dorthin gemeldeten Untersuchungen liefern das Ergebnis „sehr gut“.
So weit die offizielle Verlautbarung.
Dann kam im Jahre 2014 die Zeitschrift Ökotest und liefert letztlich Argumente für Wasserfilter.
Doch der Reihe nach
In Deutschland stammt Trinkwasser zu ca. 70 % aus Grund- bzw. Quellwasser. Weitere 13 % werden Seen, Talsperren oder Flüssen entnommen. Der Rest ist eine Mixtur aus allem. Je nach Gebiet schmeckt und riecht Wasser ganz unterschiedlich. Das liegt am Ursprung und an der Zusammensetzung.
Die Trinkwasserqualität wird in Deutschland anhand von Inhaltsstoffen bestimmt:
- Schadstoffe
- Mikroorganismen
Schadstoffe mindern Trinkwasserqualität
Hierbei handelt es sich um künstliche Stoffe oder die Zusammenlegung natürlicher Stoffe. Bei Arzneimitteln ist dies zum Beispiel der Fall. In Deutschland sollen fast nie Schadstoffmengen im Trinkwasser gefunden worden sein, die eine Erkrankung innerhalb kurzer Zeit auslösen. Andererseits ist es auch schwerer zu erkennen, ob eine Erkrankung auf das Trinkwasser zurückzuführen ist oder andere Ursachen hat.
Mikroorganismen
Bakterien und Viren sind im Trinkwasser enthalten. Ob die Konzentration für eine Erkrankung ausreicht, hängt von der zugeführten Menge und dem Gesundheitszustand des Betroffenen ab. Ist eine Erkrankung eingetreten, kann sich eine Ansteckungsgefahr ergeben.
Wie ist es wirklich um die Trinkwasserqualität bestellt?
Neben den Meldungen zu Legionellen im Trinkwasser macht die Versalzung des Trinkwassers die Runde. Als Hauptverursacher wird die Landwirtschaft gesehen. So soll Nitrat durch Überdüngung in das Grundwasser und an Feldern gelegene Flüsse und Bäche einsickern.
Aber: Es fängt auch zuhause an. Essensreste, Medikamente usw. werden sorglos über die Toilette weggespült. Ist ja auch einfach – man ist die Sachen gleich los. Die Zeitschrift Ökotest hat im Jahr 2014 festgestellt, dass in vielen deutschen Großstädten das Metall Gadolinum gefunden wurde. Dieses wird als Kontrastmittel bei Untersuchen über Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt. Auch Pestizide und Antibiotika wurden gefunden.
Kläranlagen stehen vor einer kaum zu bewältigenden Aufgabe, denn gerade Medikamente sind schwer abzubauen. Die Wirkstoffe sollen ja im Körper wirken und vor allem die Magensäure „überleben“. Sie müssen also robust und widerstandsfähig sein. Deswegen müssen immer neue und ausgeklügelte Methoden gefunden werden, um die vor Jahren nicht festgestellten Stoffe aus dem Klärwasser zu filtern.
Kritisch ist, dass nach einer als unbedenklich eingestuften Trinkwasserprobe keine weiteren Proben mehr entnommen werden. Es gibt demnach keine rechtliche Vorgabe, die ein Prüfintervall vorschreiben. So kann es passieren wie in Mainz. Nach einer unbedenklichen Probe in 2008 wurde bis mindestens 2014 keine weitere Probe entnommen. DAS ist letztlich der Faustschlag ins Gesicht der Verbraucher.
Bevor jetzt eine umweltpolitische Debatte losgeht … für die Trinkwasserqualität sind wir alle verantwortlich. Und damit sind wir bei einer Kernaussage: Umweltschutz (und dazu gehört der Schutz des Trinkwassers) ist eine Frage der Verantwortung und fängt bei der Bildung an.